Pressemitteilung
ÖDP: Frau Niebler - erklären Sie sich - Neue Gentechnik durch die Hintertür!
Diese Aufforderung des ÖDP-Kreisverbandes Mühldorf an die CSU-Abgeordnete Angelika Niebler stand am Ende des Info- und Diskussionsabends zur Neuen Grünen Gentechnik im Gasthaus zur Post in Neumarkt -Sankt Veit.
Vorstandsmitglied Georg Schmid (s. Bild) beleuchtete in seinem Impulsvortrag die Entwicklungen rund um die Neue Grüne Gentechnik. Mit der neuen CRISPR/Cas-Methode soll es, nach Aussagen der Chemiekonzerne, möglich sein, gezielter in das Erbgut von Pflanzen einzugreifen, um deren Widerstandsfähigkeit gegen Wetterextreme zu erhöhen.
Schmid kündigte den entschiedenen Widerstand der ÖDP gegen die Anwendung dieser Technik an. „Bisher haben sich alle Versprechungen der Grünen Gentechnik auf dem Acker als unbegründet erwiesen,“ stellte er fest, „die Patentierung neu kreierter Pflanzen und deren Saatgut ist ein Versuch, neue Abhängigkeiten für die Landwirtschaft zu schaffen.“
Es dürfe kein Patent auf Leben geben. Auch könne es auf den Äckern kein Nebeneinander von ökologischem Landbau und dem Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen geben. „Das wäre der Tod des Biolandbaus. Diese Technik will auch die Mehrheit der Verbraucher nicht, wie viele Umfragen zeigen.“
Vor diesem Hintergrund kritisierte stellvertretender ÖDP-Kreisvorsitzender Reinhard Retzer das Abstimmungsverhalten der CSU-Europaparlamentarier am 7. Februar 2024. „Angelika Niebler, Markus Ferber & Co haben sich für die Zulassung der Neuen Grünen Gentechnik eingesetzt. Im Einzelnen stimmten sie gegen eine Sicherheitsbewertung und gegen eine Umweltverträglichkeitsprüfung, gegen eine Kennzeichnungspflicht von gentechnisch veränderten Pflanzen und gegen ein öffentliches Register zu deren Rückverfolgbarkeit.“
Damit, so Schmid, versuchen sie offensichtlich, die Grüne Gentechnik über die Hintertür auf Bayerns Äcker einzuführen. „Dabei ist in Artikel 11b des bayerischen Naturschutzgesetz von 2018 klar geregelt: Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ist in Bayern verboten. Artikel 11b
ÖDP-Kreisvorsitzende Lisa Sieber hat sich deswegen kürzlich in einem offenen Brief an Angelika Niebler gewandt, in dem sie diese aufforderte, sich vor der Europawahl zu erklären. Hier der Brief an Frau Niebler.
„Wir fordern Sie auf, jetzt VOR der Europawahl ehrlich gegenüber Ihren Wählern zu sein: Die CSU steht für die Einführung der neuen Gentechnik auf Bayerns Feldern ohne jegliche Sicherheitsmaßnahmen. Wir gehen davon aus, dass sie das in Ihren Wahlkampfreden erwähnen.“