Pressemitteilung
Radltour durch Wald und Flur
Besichtigung der KZ Gedenkstätten im Mühldorfer Hart - Kritik an der Ölbohrstelle Ampfing - Vorstelleung des Volksbegehrens zum Artenschutz
Die traditionelle Radltour der ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei) bot neben Information auch genügend Gelegenheit für Diskussion. So besichtigte die Gruppe um Kreisvorsitzende und Bezirkstagskandidatin Lisa Sieber die kürzlich eröffneten KZ-Gedenkstätten im Mühldorfer Hart.
ÖDP-Landtagskandidat Reinhard Retzer erläuterte am Bunkerbogen die schwierigen Umstände, um dort eine Gedenkstätte einzurichten. Letztlich sei es gelungen den Landkreis Mühldorf, den Freistaat Bayern, den Bund sowie die Gemeinde Mettenheim und die Stadt Mühldorf unter einen Hut zu bringen, um Finanzierung und Zuständigkeiten für Investitionen und Unterhalt zu regeln. Einen maßgeblichen Anteil leiste dabei der „Verein gegen das Vergessen“. Ziel der Gedenkstätte sei es, nachfolgenden Generationen deutlich zu machen, dass die verheerenden Auswirkungen der nationalsozialistischen Diktatur auch bei uns im Landkreis Mühldorf ihre Spuren hinterlassen haben.
Bedrückt zeigten sich die Radler auch am Waldlager und bei der Station am Massengrab. Reinhard Retzer meinte: „Im Nationalsozialismus hatte die Ermordung von Menschen System.“ Auch wenn die Verbrechen dieser Zeit beispiellos seien, so zitierte er an der Gedenkstätte Papst Franziskus, der über unser aktuelles Wirtschaftssystem sagt: „Diese Wirtschaft tötet.“ Retzer erinnerte dabei an die zahllosen Menschen in entlegenen Teilen der Welt, die unter unmenschlichen Bedingungen Billigwaren herstellen, die wir nach kurzem Gebrauch wieder als Müll dorthin zurückschicken.
Mit Blick auf das Bohrgelände in Ampfing schilderte Georg Schmid die Zusammenhänge, warum dort wegen einer Supertankerfüllung von 560.000 t Öl die Erde angezapft werden solle. Man war sich einig, dass angesichts der Klimaproblematik das Öl dort bleiben solle, wo es seit Jahrmillionen sei: im Boden! Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse absolute Priorität haben! „Aber die Aussicht auf einige Euro Gewerbesteuer hebeln – wie so oft – alle ökologischen Argumente aus“, so Schmid.
Bei der zwischenzeitlichen Einkehr im Landgasthof Haselbach gab´s neben einer guten Brotzeit noch ausreichend Zeit, die Eindrücke des Tages zu verdauen. Bevor man sich noch einen Blick über die schöne Landschaft rund um den Glatzberg gönnte, warb Georg Schmid noch für deren Erhalt und stellte des Volksbegehren „Rettet die Bienen“ vor.